Vergangenen Monat starteten wir mit der Themenreihe über die Geistesgaben. Wer die Juni-Ausgabe nicht erhalten hat, hat die Möglichkeit, diesen Beitrag in der Onlineversion auf unserer Homepage www.-c-g-a.de zu lesen. Wir begannen die Serie mit der Gabe der Weisheit. In der Juli-Ausgabe möchten wir uns mit der Gabe des Glaubens beschäftigen.
Hier ist eine mögliche Definition dieser Geistesgabe:
Mit dieser Gabe schenkt Gott einen besonders großen Glauben an den Namen Jesu Christi, in dem alle Macht und Stärke liegt, außergewöhnliche Dinge zu bewirken.
Das wichtigste hebräische Wort für Glauben im Alten Testament ist aman. Von da stammt das Wort Amen ab. Amen heißt: „das soll gelten, das soll wahr und gewiss sein.“ Der Wortstamm aman meint etwas, das fest, zuverlässig und sicher ist.[1]
Im Neuen Testament begegnet uns das griechische Wort pistis für Glaube. Die Grundbedeutung dieses Wortes ist „Vertrauen“. Glaube schließt daher immer ein Vertrauen mit ein.
Das Charisma des Glaubens ist demnach ein Zusammenwirken aus Vertrauen und sich fest machen in Gott. Beides ist ein Geschenk Gottes, das er seinen Kindern für bestimmte Situationen schenkt.
Markus spricht in seinem Evangelium von einem Berge versetzenden Glauben. Männer wie Gideon, Simson und David sind in die Annalen Israels eingegangen. Auch der Glaube Jesu reiht sich in diesen Glaubensheldenepos ein. Die Auferweckung des Lazarus ist nur ein Beispiel aus dem Leben Jesu dafür, dass er einen so starken Glauben besaß, der sogar Tote wieder lebendig werden ließ.[2] Ebenso wird die Gabe des Glaubens des Petrus bei der Heilung eines Lahmgeborenen offenkundig. Petrus forderte den Gelähmten auf, im Namen Jesu umher zu gehen. Als dieser augenblicklich geheilt wurde, staunte das ganze Volk. Petrus reagierte, indem er sprach: „Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der durch ihn bewirkte Glaube hat ihm diese vollkommene Gesundheit gegeben vor euch allen“ (Apg 3,16).
Vor einigen Jahren sollte meine Frau Sarah an einer übergemeindlichen vierundzwanzig-stündigen Lobpreis- und Gebetsveranstaltung mitwirken und bei der Abschlusssession den Lobpreis unterstützen. Im Vorfeld hat Gott durch klares Reden bestätigt, dass sie an dieser Veranstaltung teilnehmen und singen soll. Ein paar Tage vor der Veranstaltung wurde Sarah krank, bekam Husten und wurde heiser, so dass selbst das Sprechen anstrengend wurde. An dem Veranstaltungstag stand nun die Frage im Raum, ob sie überhaupt singen kann. Sie entschied sich schließlich im Glauben zu der Veranstaltung zu fahren und zu singen. Was dann geschah war für sie und alle Beteiligten, die von ihrer Krankheit wussten, ein Wunder. Noch vor der Lobpreiszeit klang ihre Stimme krank und belegt. Während des Lobpreises hat man ihrer Stimme nichts angemerkt. Sie sang voller Leidenschaft und ohne jegliche Einschränkung. Die eigentliche Lobpreisleiterin rief während des Lobpreises zum Gebet auf und gab ihr Mikrophon frei, so dass augenblicklich niemand mehr die Band anleitete. Hier kam der Moment, für den Gott Sarah an diesem Abend dabei haben wollte. Sie konnte sofort einspringen und die restliche Zeit in die Anbetung leiten. Dies war der Zweck, warum Sarah an diesem Abend da sein sollte. Nach dem Lobpreis setzte die Heiserkeit wieder ein. Als Sarah die ersten Worte zu sprechen begann, war sie wieder heiser und das Sprechen war kaum mehr möglich. Die Lektion, die meine Frau an diesem Tag lernen durfte war: Wozu Gott einen beruft, dazu wird Gott einen auch befähigen.
Vielleicht fragt sich der ein oder andere jetzt. Warum ist Sarah danach wieder heiser geworden? Die Antwort ist. Wir wissen es nicht. Tatsache ist aber, dass sie in der Lage war, Menschen in die Anbetung zu leiten, obwohl sie vorher und nachher rein physisch dazu nicht in der Lage war. Vielleicht dachte Jesus auch an solche Momente als er in Matthäus 19,26 sagte: Bei den Menschen ist das unmöglich, aber für Gott ist alles möglich.
Wer sich mit der Gabe des Glaubens noch mehr beschäftigen möchte, der sei an dieser Stelle auf einen Beitrag von Johannes Justus, Präses des BFP verwiesen. Er ist sehr lesenswert und ermutigend: http://johannes-justus.de/die-gabe-des-glaubens-teil-1/
Ich wünsche dir jedenfalls Gottes reichen Segen!
Jürgen Justus
[1] Das grosse Bibellexikon Bd. 1., 468.
[2] Watson, Leben nach Gottes Konzept, 64.