Während meines Zivildienstes musste ich mit dem Auto in Berlin jemanden abholen. Im Grunde ist es ja keine große Sache. Das Problem war nur, dass ich damals noch kein Navigationsgerät hatte. Kannst du dich noch an solche Zeiten erinnern? Was das betrifft, bin ich froh, dass sich die Zeiten geändert haben. Damals hatte ich eine große Karte zur Verfügung. In meiner Erinnerung war es eine der stressigsten Autofahrten, die ich jemals hatte. Wie ihr seht, ich habe überlebt. Heute passiert es manchmal, dass mir Leute versuchen zu erklären, wie ich am besten ihre Adresse finde. Ich sage dann immer ganz entspannt. Alles gut. Mein Navi zeigt mir den Weg. 🙂 Ich weiß, dass diese Geräte auch ihre Tücken haben. Aber das ist ein anderes Thema. Meine Freude über diese kleinen Geräte kann mir niemand nehmen. Mittlerweile hat ja auch jedes Handy ein Navigationssystem integriert. Einfach toll! Ihr seht wie begeistert ich bin.
Jeder von uns befindet sich mit Gott auf einem Weg. Jeder Weg ist anders. Gab es auch schon einmal eine Situation bei dir, in der du dich gefragt hast, ob du noch auf dem richtigen Weg bist? Hat man vielleicht eine Abzweigung nicht gesehen? Ist man irgendwo zu früh abgebogen? Ist man noch auf Kurs? Ich kenne solche Situationen. Wäre es nicht genial, wenn es ein Art Navigationssystem für unseren Weg mit Gott geben würde? Stell dir mal vor, es gäbe so eine Art Kompass, oder ein System, nach dem man sich richten kann, um zu prüfen, ob man sich noch auf dem richtigen Kurs befinden. Ich glaube, ich habe so etwas in der Bibel entdeckt.
In Psalm 139,23-24 schreibt David: “Erforsche mich, Gott, und erkenne, was in meinem Herzen vor sich geht; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Sieh, ob ich einen Weg eingeschlagen habe, der mich von dir wegführen würde, und leite mich auf dem Weg, der ewig Bestand hat!”
In diesem Text sehe ich 4 Aspekt, die uns auf unserem Weg mit Gott helfen, auf Kurs zu bleiben.
- Ich erlaube Gott mein Herz zu erforschen.
Eine der bekanntesten Bibelstellen zum Herzen steht in Sprüche 4,23: “Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.” Wir haben alle schon mal die Erfahrung gemacht, wenn nicht unser Verstand über unser Verhalten entscheidet, sondern unser Herz. Wenn z. B. die Kinder kommen und noch etwas Schokolade möchten. Dein Verstand sagt dir: “Sie hatten schon genug”. Dein Herz sagt dir: “Ach, was solls…”. Hier könnte man noch unzählige Beispiele aufführen. Jesus hat in der Bergpredigt viel über das Herz gesprochen. Erlauben wir ihm, unser Herz zu erforschen? Erlauben wir es ihm, unsere Sehnsüchte, unsere Ziele, unsere Träume, unsere Prioritäten zu hinterfragen? Vertrauen wir ihm, dass er das Beste für uns will? Ihm zu erlauben, unser Herz zu erforschen, wird uns helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben.
- Ich erlauben Gott meine Gedanken zu prüfen.
In Römer 12,2 schreibt Paulus: “Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene”. Unser Denken spielt eine zentrale Rolle, in welche Richtung sich unser Leben entwickelt. Ich glaube, es ist für uns alle ein großer Segen, dass man unsere Gedanken nicht irgendwo auf einer Leinwand sehen kann. Der Punkt ist, dass Gott aber unsere Gedanken sehen kann. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir ihm erlauben, unsere Gedanken prüfen zu lassen. Wenn wir ihn in diesen Bereich mit hineinnehmen, werden wir auf dem richtigen Weg bleiben.
- Ich lassen mich von Gott korrigieren.
Das wird manchmal eine große Portion Demut von uns abverlangen. Korrektur ist nie leicht. Korrektur schließt immer mit ein, dass man einen Fehler gemacht hat. Aber das Leben mit Gott funktioniert nicht so wie unser Schulsystem. Eine abgegebene Klassenarbeit kann ich nicht wieder einfordern, um nachträglich Änderungen vorzunehmen. Gott hingegen nimmt in unserem Leben dauernd Änderungen vor. Und das geniale ist, dass diese uns zum Besten dienen. Das bedeutet nicht, dass ich einen Freifahrtschein für Fehler habe. Es bedeutet, dass er gnädig ist und das Beste aus meinem Leben machen möchte. Der Schlüssel dafür ist, dass ich mich von ihm korrigieren lasse.
- Ich lassen mich von Gott leiten.
Dieser Punkt ist Gott so wichtig, dass er uns durch den Heiligen Geist versprochen hat, uns zu leiten und immer an unserer Seite zu sein. Mehr noch: Er ist in uns und leitet uns von innen heraus. Der Heilige Geist hat uns ein neues Herz geschenkt, er hilft uns in unserer Gedankenwelt und er korrigiert uns, indem er uns in alle Wahrheit führt. Die Frucht wird sein, dass sich das Leben immer mehr nach Gott ausrichtet, wie die Kompassnadel sich automatisch in Richtung Norden ausrichtet.
Vielleicht hast du dich auf deinem Weg mit Jesus verirrt. Vielleicht hast du die Orientierung verloren. Vielleicht bist du aber auch auf dem richten Kurs. Ich weiß nicht, wo dein aktueller Standort ist. Aber egal, wo du dich befindest. Von diesem Punkt aus, möchte dich Gott auf deinem Weg leiten. Er möchte, dass du ans Ziel kommst. Und ich bin mir sicher, mit diesem himmlischen Navigationssystem hast du etwas in der Hand, was dir auf deinem Weg helfen wird.
Gottes Segen auf deinem Weg!
Herzliche Segensgrüße
Jürgen Justus