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Stress – ein allgegenwärtiges Problem unserer Zeit

Veröffentlicht am26. Oktober 2024 Geschrieben von:Kategorien:Uncategorized

In unserer modernen Gesellschaft nehmen Emotionen einen paradoxen Platz ein. Sie werden gefeiert und zelebriert, dominieren soziale Medien und Popkultur, und doch werden sie oft missverstanden, unterschätzt oder als lästig abgetan, wenn sie unbequem werden. Dieses Spannungsfeld zwischen Überbewertung und Entwertung von Gefühlen lässt viele von uns ratlos zurück.

James Merritt, Pastor und Autor, greift in seinem Buch „How to Deal with How You Feel“ genau dieses Dilemma auf. Im ersten Kapitel widmet er sich dem allgegenwärtigen Thema Stress und bezeichnet belastende Emotionen als „Lebensnehmer“. Doch wie können wir lernen, mit diesen Emotionen konstruktiv umzugehen, ohne sie zu glorifizieren oder zu ignorieren?

Emotionen im Fokus: Zwischen Überhöhung und Abwertung

Emotionen sind ein integraler Bestandteil unseres Menschseins. Sie geben unserem Leben Farbe und Tiefe. Doch die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen, ist oft unausgeglichen. Einerseits ermutigt uns die Gesellschaft, unsere Gefühle offen zu zeigen und sie auszuleben. Andererseits fehlt es an Tiefe und Verständnis für die Komplexität dieser Emotionen. Negative Gefühle wie Stress, Angst oder Traurigkeit werden schnell als Schwäche abgestempelt oder sollen möglichst schnell überwunden werden.

Diese ambivalente Haltung führt dazu, dass wir den wahren Wert unserer Emotionen nicht erkennen. Sie sind weder bloße Hindernisse noch sollten sie unkontrolliert unser Handeln bestimmen. Es ist an der Zeit, einen reiferen Blick auf unsere Gefühlswelt zu werfen und ihren Platz in unserem Leben neu zu definieren.

Ein geistlicher Anker: Jesaja 40 als Wegweiser

Eine wertvolle Perspektive bietet der biblische Text Jesaja 40. Er lädt uns ein, unsere Lasten im Lichte der unendlichen Kraft und Weisheit Gottes zu betrachten. Drei Prinzipien stehen dabei im Mittelpunkt:

Den unübertroffenen Gott betrachten: Ein wesentlicher Schritt im Umgang mit Stress besteht darin, den eigenen Fokus auf das Große und Ganze zu richten. Jesaja fordert dazu auf, „nach oben zu blicken“ und sich bewusst zu machen, dass Gott nicht nur die Sterne im Himmel kennt, sondern jeden einzelnen bei seinem Namen ruft. Dieses Bild symbolisiert die unvorstellbare Größe und Macht Gottes, die weit über menschliche Sorgen und Ängste hinausreicht. Wenn der Alltag überwältigend wird und der Druck zunimmt, kann das Bewusstsein für diese allumfassende Kraft eine Quelle der Beruhigung sein. Stress relativiert sich in dem Wissen, dass die eigene Last im großen Plan des Lebens Platz findet und von einer unvergleichlichen Stärke getragen wird.

Dem unbegrenzten Gott zuhören: Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Jesaja 40 hervorhebt, ist die unerschöpfliche Stärke und Weisheit Gottes. Es heißt dort, dass Gott „niemals müde wird“ und dass seine Weisheit über alles hinausgeht, was der Mensch verstehen kann. Das ist eine Einladung, zuzuhören und zu vertrauen, auch wenn man die Situation selbst nicht vollständig versteht. Gerade in Zeiten, in denen die Herausforderungen des Lebens überwältigend wirken und scheinbar kein Ausweg in Sicht ist, schenkt uns diese unbegrenzte Weisheit Sicherheit. Die Einsicht, dass es eine tiefergehende Kraft und ein umfassenderes Verständnis gibt, hilft dabei, die eigenen Sorgen in einem größeren Zusammenhang zu sehen und den Stress als eine vorübergehende Last anzunehmen.

Beim unfehlbaren Gott verweilen: Jesaja spricht auch über das „Warten auf den Herrn“ – eine Haltung, die nicht als passives Abwarten missverstanden werden sollte. Dieses Warten ist vielmehr eine Zeit des Vertrauens und des Wachstums. Es bedeutet, den Zeitpunkt und das Tempo der Dinge Gott anzuvertrauen und Geduld zu üben, selbst wenn sich der eigene Weg anders gestaltet als erwartet. Diese Geduld ist eine aktive Form des Wartens, bei der man die Kontrolle bewusst loslässt und darauf vertraut, dass die Dinge zur rechten Zeit geschehen. Dieses Loslassen und Vertrauen schafft eine tiefe innere Ruhe, die selbst in den hektischsten und belastendsten Momenten trägt und stärkt.

Der Adler als Sinnbild für Resilienz

Ein besonders eindrucksvolles Bild aus Jesaja 40 ist der Adler, der die Stürme nutzt, um höher zu fliegen. Während andere Wesen Schutz suchen, erhebt er sich über die Wolken. Dieses Bild lehrt uns, dass Herausforderungen nicht nur Hindernisse sind, sondern auch Chancen für Wachstum und Selbstüberwindung. Wenn wir lernen, den Wind des Lebens zu unserem Vorteil zu nutzen, können wir gestärkt aus Krisen hervorgehen.

Ein neuer Umgang mit Stress und negativen Emotionen

Stress und negative Emotionen gehören zum Leben dazu. Sie sind Hinweise darauf, dass etwas unsere Aufmerksamkeit benötigt. Anstatt sie zu verdrängen oder ihnen die Kontrolle zu überlassen, können wir sie als Anlass nehmen, innezuhalten und unseren Blickwinkel zu ändern. Die Prinzipien aus Jesaja 40 bieten dabei eine Hilfestellung, die über rein praktische Ratschläge hinausgeht. Sie laden zu einer tiefgreifenden Veränderung unserer inneren Haltung ein.

Abschlussgedanken

Indem wir unsere Emotionen weder glorifizieren noch unterdrücken, sondern sie in einen größeren Kontext stellen, finden wir zu einer Gelassenheit, die uns durch die Höhen und Tiefen des Lebens trägt. Es liegt an uns, den Blick nach oben zu richten, zuzuhören und zu vertrauen – und wie der Adler über den Stürmen zu schweben.

Quelle für diesen Beitrag: Merritt, James. How to Deal with How You Feel. Eugene, OR: Harvest House Publishers, 2022.

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