15 Konzentriere dich also ganz auf diese Aufgaben; lass dich durch nichts beirren. Dann werden die Fortschritte, die du im Glauben machst, allen sichtbar sein.
1. Timotheus 4,15
Darf ich dir eine Frage stellen? Welche Fortschritte machst du in deinem Glauben? Das Wort “Fortschritte” kann auch “Fortschritte auf einer Reise” übersetzt werden. Wir alle befinden uns auf einer Reise. Christen würden ihre Lebensreise auch als Glaubensreise beschreiben. Wie verläuft deine Glaubensreise momentan? Ist es gerade steinig? Bist du auf Kurs, oder bist du etwas vom Weg abgekommen? Mit wem bist du unterwegs? Empfindest du, dass Gott mit dir geht, oder fühlt er sich gerade weit weg an? Es ist nicht zu leugnen, dass viele aktuell sehr herausgefordert sind. Inwieweit deine Herausforderungen deine Glaubensreise beeinflussen kann ich nicht beurteilen. Natürlich hoffe ich, dass du auf deiner Glaubensreise gute Fortschritte machst. Ich wünsche dir wirklich, dass du sagen kannst, dass du auf Kurs bist, im Glauben wächst und sich dein Charakter zunehmend verändert, so dass es für die Menschen, mit denen du unterwegs bist sichtbar wird.
Als Christen haben wir an unzähligen Stellen die Gelegenheit, den Menschen zu zeigen, dass unser Weltbild und unsere Lebenspraxis von Gott geformt werden. Wir können z.B. Frieden vermitteln, wo sich Unfrieden ausbreitet. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir Frieden haben. Das Thema Frieden war Jesus sehr wichtig. Im Epheserbrief lesen wir, dass Jesus Frieden predigte (Epheser 2,17), den Frieden brachte (Epheser 2,15) und unser Friede ist (Epheser 2,14). Das Alte Testament verwendet für Frieden das schöne und komplexe Wort „Schalom“. Schalom bedeutet umfassendes Wohlbefinden, Freiheit von Angst und Not und Zufriedenheit in der Beziehung zu Gott, zu anderen und zur Schöpfung. In den Psalmen lesen wir viel über Frieden. Hier ein kleiner Auszug:
Psalm 29,11
11 Der Herr schenkt seinem Volk Kraft. Der Herr segnet sein Volk mit Frieden.
Psalm 85,8–10
8 Lass uns deine Gnade erfahren, Herr, und schenke uns Rettung.
9 Ich will hören, was Gott, der Herr, sagt. Frieden verspricht er seinem Volk, all denen, die ihm treu sind. Nur sollen sie nicht wieder in ihre verhängnisvollen Fehler zurückfallen!
10 Ja, nahe ist seine Rettung denen, die in Ehrfurcht vor ihm leben. Seine Herrlichkeit soll wieder Wohnung nehmen in unserem Land.
Vielleicht ist das eine der wichtigsten Botschaften, die wir verinnerlichen müssen, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus Frieden mit Gott haben und Gott uns seinen Frieden schenken möchte. Was auch immer passiert, wo auch immer wir noch durchgehen werden, Gott gibt uns seinen Frieden und dieser Friede soll unsere Herzen regieren.
In der Predigt “Friedensstifter in einer toxischen Welt” sagte ich, dass das Wort regieren in Kolosser 3,15 auch mit “schlichten” übersetzt werden kann. Der Friede Gottes ist wie ein Schiedsrichter. Die Aufgabe eines Schiedsrichters ist es, den Frieden zu bewahren. Er sorgt dafür, dass das Spiel reibungslos und ordnungsgemäß abläuft. Gott möchte jedem von uns einen inneren Schiedsrichter geben, der dich in Frieden hält, auch wenn alles um dich herum chaotisch erscheint. Vielleicht kennst du Christen, die eine Ruhe in Stürmen bewahren. Wie ist das möglich? Sie erlauben es dem Heiligen Geist, diesen Frieden in ihrem Leben zu kultivieren. Je mehr wir dem Heiligen Geist erlauben, die Frucht des Geistes in unserem Leben zu kultivieren, desto mehr werden die Menschen die Fortschritte unseres Glaubens erkennen. Das wiederum möchte Gott gebrauchen, um seinen Frieden in dieser Welt zu manifestieren.
In diesem Sinne möchte ich dich ermutigen, Gott zu bitten, seinen Frieden in deinem Leben zu manifestieren. Bitte ihn, dir auch dabei zu helfen, seinen Frieden festzuhalten. Erlaube es dem Heiligen Geist, mitten im Sturm Frieden zu wirken. Paulus sagt zu Timotheus: “Konzentriere dich.” Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit werfen, das füllt unsere Gedanken und Herzen. Je mehr wir unseren Fokus auf Jesus werfen, desto mehr wird sich sein Friede in unseren Gedanken und Herzen manifestieren.
Ich wünsche uns allen besonders in dieser Weihnachtszeit Gottes Frieden. Jesus ist auf diese Welt gekommen, um uns Frieden zu bringen. Jesus ist der Friedefürst.
Ich wünsche allen eine gesegnete Weihnachtszeit!
Herzliche Segensgrüße
Jürgen Justus