Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
während ich diese Zeilen schreibe, nehmen überall die Einschränkungen wieder zu und der Blick in die Zukunft ist sehr ungewiss. Niemand weiß, wie es in nächster Zeit weitergehen wird. Für manche ist die Herbst- und Winterzeit eh schon eine dunkle Jahreszeit. Jetzt noch die eingeschränkten Kontakte oben drauf. Viele Fragen stehen im Raum.
Kürzlich las ich einen Beitrag von Tony Evans mit der Überschrift: „God Does His Best Work in the Dark“[1] frei übersetzt könnte man sagen: „Gott gibt sein Bestes im Verborgenem“ Dieser Artikel inspirierte mich zu nachfolgenden Gedanken.
Wir gehen in unserem Leben manchmal durch dunkle und schwere Zeiten. In solchen Zeiten sehen wir manchmal nicht, was Gott tut. Die Wahrheit ist aber, dass Gott gerade diese Zeiten nutzt, um zu wirken. Viele Psalmen, die über die Jahrhunderte hindurch unzähligen Menschen Trost geschenkt haben, entstanden in dunklen Zeiten. Abraham hat in dem dunkelsten Moment, als er seinen Sohn opfern sollte, gelernt, dass Gott rechtzeitig eingreift. Paulus hat in den dunkelsten Gefängniszellen die wundervollsten Briefe geschrieben. Joseph erschien in einer dunklen Nacht ein Engel, der ihm sagte, er soll Maria zur Frau nehmen. Jona hat im dunklen Bauch eines Wals erkannt, dass er Gottes Botschaft an Ninive weitergeben soll. Petrus lernte auf dem dunklen Wasser die wichtigste Glaubenslektion, und in dem Moment, als Jesus am Kreuz hing und alles dunkel wurde, wurde die Macht der Sünde ein für alle Mal besiegt und Jesus verließ das dunkle Grab und besiegte ein für alle Mal die Macht des Todes.
In Psalm 23,4 lesen wir: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“
Es ist interessant, dass Psalm 91 auch von diesen dunklen Zeiten spricht. Psalm 91 gibt seit Monaten vielen Christen besonderen Trost. Vielleicht deshalb, weil er etwas beschreibt, das unserer aktuellen Situation sehr ähnelt. In Psalm 91,5-6 heißt es: „Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht oder vor den Pfeilen, die am Tag abgeschossen werden, nicht vor der Pest, die im Finstern umgeht, nicht vor der Seuche, die mitten am Tag wütet.“ In Vers 15 heißt es dann: „In Zeiten der Not stehe ich ihm bei.“
Wir sehen, Gott wirkt in dunklen Zeiten. Gott wirkt im Verborgenem. Gott hat DICH nicht vergessen! Gott hat UNS nicht vergessen! Gott hat seine Gemeinde nicht vergessen! Gott hat diese Welt nicht vergessen! Gott gibt sein Bestes!
In seinem Artikel schreib Tony Evans: „Viele Menschen wünschen sich eine Erfahrung mit Gott, wollen aber nicht dort sein, wo Gott sich befindet. Sie entscheiden sich dafür, sich außerhalb seiner Nähe aufzuhalten. Aber wenn Sie eine Erfahrung mit Gott machen wollen, ist die erste Lektion, die Sie lernen müssen, dass Sie sich dort aufhalten müssen, wo Er ist. Das Streben nach Gott schließt die Bereitschaft und Absicht ein, in seine Gegenwart zu gehen. Geben Sie sich nicht mit einer Fernbeziehung zu Gott zufrieden.“
Ich hoffe du spürst, dass sich viele Leiter und Mitarbeiter in der Gemeinde große Mühe geben, Gemeinde in diesen Zeiten erfahrbar und lebbar zu machen. Sie tun das, weil sie dich lieben! Sie tun das, weil sie davon überzeugt sind, dass wir einander brauchen und gemeinsam einen Unterschied machen können. Wir sind für jeden unendlich dankbar, der sich hier einsetzt!! Möchtest du wissen, wer aber den größten Einfluss auf die Qualität und Tiefe deiner Beziehung zu Gott hat? Du selbst! Entscheide dich neu täglich Gottes Wort zu lesen, mit ihm im Gespräch zu bleiben, ihn anzubeten und die Gemeinschaft der Glaubensgeschwister zu suchen.
Was auch immer uns in Zukunft noch erwartet, Gott gibt sein Bestes!
Herzliche Segensgrüße
Jürgen Justus