Wunder- und Kraftwirkungen gehörten zum Dienst Jesu dazu, wie das Predigen des Reiches Gottes. Im Grunde sind Wunder manifestiertes Wort Gottes. Das, was Jesus gesagt hat, geschah auch. Die vier Evangelien berichten uns von 37 Wundern, die Jesus während seines Lebens getan hat. In den neutestamentlichen Briefen finden wir viele weitere Wunder, die von den Nachfolgern Jesu getan wurden.
Durch diese Gaben werden durch den Namen Jesu außergewöhnliche und übernatürliche Dinge bewirkt, mit dem Ziel, Gott zu verherrlichen.
Die Speisung der Fünftausend ist z. B. eines der beeindruckendsten Wunder im Neuen Testament. Jesus vervielfältigte fünf Brote und zwei Fische, so dass fünftausend Männer satt wurden. Frauen und Kinder nicht mitgerechnet (vgl. Mt. 14,13-21). Durch dieses außergewöhnliche Wunder offenbarte Gott seine Macht.
In 1. Korinther 12,10 erwähnt Paulus die Gaben der Wunderwirkungen oder Kraftwirkungen. Es fällt auf, dass Paulus hier den doppelten Plural verwendet, wie er ihn auch schon bei den Gaben der Heilungen gebraucht. Die Gaben sind wie eine Energie zu sehen, die durch den Geist Gottes gegeben werden.[1] Die Kraftquelle ist wie in allen anderen Gaben bei Gott zu finden und nicht in dem Menschen.
Die Kirchengeschichte zeigt uns an vielen Stellen, wie Menschen mit diesem übernatürlichen Wirken in Berührung gekommen sind. John Wesley, der Begründer des Methodismus schreibt in einem Eintrag vom 20. Dezember 1742: „Als ich nach Hause kam, sagte man mir, dass der Arzt gesagt habe, dass Herr Meyrick kaum bis zum Morgen leben würde. Einige von uns beteten für ihn, und bevor wir fertig waren, kam er wieder zu sich und konnte wieder reden. Dies kann auf natürliche Weise versucht werden zu erklären, ich möchte aber sagen, dass es durch Gottes Macht geschah.“[2]
Man könnte an dieser Stelle unzählige weitere Beispiele aufführen, die beschreiben, wie Menschen mit den Wunder- und Kraftwirkungen Gottes in Berührung gekommen sind. Nicht nur die Vergangenheit zeugt von solchen Wundern, sondern auch die Gegenwart. Tatsache ist allerdings, dass in unserer westlichen Kultur Wunder- und Kraftwirkungen eher in den Bereich „Mythos“ fallen. Ob man nun an Wunder glaubt oder nicht, Menschen erleben sie und werden in Faszination von Gottes Macht versetzt.
Als Gemeinde rechnen wir mit Gottes Kraftwirkungen und glauben, dass Gott sein Wort durch Zeichen und Wunder bestätigen möchte: „Sie aber gingen überallhin und verkündeten ´das Evangelium`. Der Herr wirkte mit und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die die Verkündigung begleiteten (Markus 16,20).“
Richtig angewandt, können diese Gaben ein Schlüssel sein, um Menschen für die Wirklichkeit Gottes sensibel zu machen und für das Evangelium von Jesus zu öffnen.[3]
Beten wir, dass Gott durch unsere Worte, Taten und seine machtvollen Bestätigungen wirkt, wenn wir Menschen für das Evangelium erreichen möchten. Was auch immer passiert, wie auch immer Gott wirkt, dreh und Angelpunkt unseres Glaubens ist und bleibt die Verherrlichung Gottes. Und hier dürfen wir Gott voll und ganz vertrauen, wie sein individuelles Handlungsspektrum aussieht.
Ich wünsche allen Gottes reichen Segen!
Jürgen Justus