Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
in diesem Monat möchte ich außerhalb unserer Themenreihe über die Geistesgaben, einen kurzen Beitrag über unser Jahresmotto schreiben. Das Motto in diesem Jahr ist „geistERfüllt“. Es ist nicht nur ein Wortspiel, sondern soll unsere tiefe Sehnsucht für dieses Jahr und unser Leben zum Ausdruck bringen. Nun, was meinen wir damit?
Nach Johannes 15,5 meint ein geisterfülltes Christsein, in Christus zu sein. Jesus sagt: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun“. Jeder Bereich unseres Lebens soll vom dreieinigen Gott durchdrungen und erfüllt sein. Ein Leben in der Fülle des Heiligen Geistes meint ein Leben, das Gott im Zentrum hat und aus Gott heraus entfaltet wird. In den vergangenen Wochen habe ich öfter gesagt, die Erfüllung mit dem Heiligen Geist führt u. a. zur praktischen Umsetzung von Gottes Liebe. Wer von Gottes Liebe erfasst und durchdrungen ist, hat das Bedürfnis, es weiterzusagen und weiterzugeben.
Der Beitrag soll die Sehnsucht dafür wecken, durch die Fülle und Kraft des Heiligen Geistes, das menschlich Unmögliche möglich zu machen. Gott hat Dich dazu berufen, ein außergewöhnliches Leben zu führen. Gott hat Dich für ein Leben bestimmt, das die Kategorie „Ich kann nicht“ durchbricht und eine neue Dimension freisetzt. Hierfür beschenkte er Dich bei Deiner Bekehrung mit dem Heiligen Geist. In Lukas 18,27 sagt Jesus: „Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.“ (vgl. auch Matthäus 19,26; Markus 10,27).
Während unserer Fasten- und Gebetswoche haben wir die Kategorie „Ich kann nicht“ durchbrochen. Wir sind auf die Straßen im Göppinger Zentrum gegangen und haben vielen Menschen von der Liebe Jesu erzählt. Für einige war es das erste Mal, für andere gehört es zu ihrem Leben mit Gott dazu. Wir durften für einzelne beten, haben Rosen verschenkt und erzählt, dass Gott sie liebt, sogar für ein Auto durften zwei Personen beten, da es nicht angesprungen ist. Bei Gott sind keine Grenzen gesetzt! Menschen erzählten uns erschütternde Lebenssituationen, für die wir anschließend beten durften. Jugendliche berichteten, dass sie auf der Suche nach Gott sind, aber ihr Leben aus vielen Kompromissen besteht. Es war ermutigend, zu sehen, dass es doch immer wieder Menschen gibt, die offen sind für ein Gespräch, ein Segensgebet, ein Geschenk oder einfach ein nettes Wort. Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott!
Vielleicht fragt sich jemand, warum wir das machen. Ganz einfach. Jeder Mensch ist es wert, mit Gottes Liebe in Berührung zu kommen. Wären wir nicht auf die Straße gegangen, hätten einige Menschen an diesem Tag nicht gehört, dass sie wertvoll sind, dass sie geliebt sind, dass sie wichtig sind, dass Gott sie segnen möchte. Wir hätten nicht gehört, dass Familienangehörige gestorben sind und hätten nicht die Möglichkeit gehabt zu trösten, wir hätten keine Gelegenheit gehabt, Jugendlichen zuzusprechen, dass das Leben aus mehr besteht als Drogen und Partys. All das wurde aber möglich, weil sich Menschen aufgemacht haben, andere Menschen aufzusuchen und ihnen für einen Augenblick zu dienen und Gottes Liebe weiterzugeben. Vielen Dank an alle, die sich die Zeit für dieses Abenteuer genommen haben. Ich bin zutiefst überzeugt, dass geisterfülltes Leben u. a. genau das meint.
Jeder der mit dabei war, war begeistert, was Gott in 60 Minuten auf der Straße alles möglich macht. Und viele haben gesagt, „das ist er der Anfang“.
Ich hoffe ich konnte Euch etwas begeistern. Um Menschen in dieser Weise zu begegnen, braucht es nicht die Gabe der Evangelisation. Es braucht ein Herz für Menschen. Es braucht etwas Mut und ein paar Minuten unserer kostbaren Zeit. Wenn wir bereit sind, das zu investieren, können wir unvergessliche Momente erleben. Diese Momente haben das Potential, sowohl das Leben anderer Menschen, als auch unser eigenes zu bereichern.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein geistERfülltes Jahr 2017! 🙂
Ganz herzliche Segensgrüße
Jürgen Justus