Im vergangenen Monat beschäftigten wir uns mit der Gabe des Dienens. Wen es interessiert, der kann sowohl diesen Beitrag, als auch die vorigen auf unserer neuen Homepage unter folgendem Link nachlesen.
In diesem Monat möchte ich ein paar Gedanken zur Gabe der Lehre weitergeben. Hier ist eine mögliche Definition:
Die Gabe der Lehre befähigt Menschen, biblische Erkenntnisse so zu vermitteln, dass der Leib Christi gestärkt, zurechtgewiesen und auferbaut wird, so dass die Menschen dazu im Stande sind, ihr Leben nach den Ordnungen Gottes zu leben.
In Römer 12,6-7 schreibt Paulus an die Gemeinde in Rom: „6 Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, so laßt sie uns gebrauchen: es sei Weissagung, in der Entsprechung zum Glauben; 7 es sei Dienst, im Dienen; es sei, der lehrt, in der Lehre.“
Dr. Heinrich Christian Rust schreibt in seinem Buch „Charismatisch dienen“, zum Begriff „lehren“: „Der griechische Begriff „didaskalia“ bedeutet so viel wie „Unterweisung, Einweisung und Belehrung“. Er ist sowohl auf die Inhalte als auch auf die Art und Weise der Vermittlung bezogen…Vom Inhalt konzertiert sie sich auf alles, was im Sinne und im Auftrag Jesu weiterzugeben ist…Es geht um Gott, die Welt, das Leben schlechthin…Grundlage der Erkenntnis ist das geoffenbarte Wort Gottes in der Bibel.“[1]
Lehre im biblischen Sinne schließt aber auch eine übernatürliche Dimension mit ein. Paulus schreibt an die Korinther: „Denn das Reich Gottes gründet sich nicht auf Worte, sondern auf Gottes Kraft“ (1. Korinther 4,20). Jesus selbst hat es durch sein Leben demonstriert. Die Menschen staunten über seine vollmächtige Verkündigung: „Und sie erstaunten sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten“ (Markus 1,22).
Eine weitere beeindruckende Lehreinheiten finden wir in der Pfingstpredigt in der Apostelgeschichte, in der Petrus, befähigt durch den Heiligen Geist, zu den Menschen spricht und daraufhin dreitausend Menschen zum Glauben kommen. Auch wenn Petrus drei Jahre mit Jesus umherwanderte und sich von ihm vieles erklären ließ, ist doch die Reaktion der Menschen nicht auf seine Rhetorik oder sein Wissen zurückzuführen, sondern auf die Gabe des Geistes, geschichtliche Zusammenhänge so zu erklären und zu deuten, dass den Menschen die Augen aufgingen und sie Jesus Christus als ihren Retter und Erlöser erkannten und annahmen.
Jesus sagt zu seinen Jüngern: „Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles ´Weitere` lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14,26). Und in der Apostelgeschichte lesen wir: „Was das Leben der Christen prägte, waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn und das Gebet“ (Apostelgeschichte 2,42).
Die Bibelstellen zeigen, welche Bedeutung die Gabe der Lehre für die ersten Christen hatte und noch viel wichtiger, von wem sie ausgeht. Dem Heiligen Geist.
Zum Schluss möchte ich noch einen letzten Aspekt erwähnen. In unserer westlich geprägten Kultur legen wir besonders viel Wert auf ausgefeilte Lehrinhalte. Wir bewundern Menschen, die es mit ihrer Erkenntnis schaffen, uns neue Perspektiven aufzuzeigen. Wenn es aber dabei bleibt, dann hat alles „Erkennen“ für uns wenig Wert. Ich bin davon überzeugt, Bibelwissen ohne konsequente Umsetzung hat nichts mit dem Glauben zu tun, von dem Jesus gesprochen hat. Aus diesem Grund möchte ich jeden ermutigen das Gehörte auch wirklich umzusetzen. Ich möchte uns auch ermutigen für diejenigen zu beten, die im Lehrdienst stehen. Gott gebraucht wunderbare Menschen auf dieser Erde, um Menschen sein Wesen und Willen zu offenbaren. Die Gabe der Lehre hat einen unschätzbaren Wert.
Ich wünsche euch allen Gottes reichen Segen!
Jürgen Justus