Vor einiger Zeit waren Sarah und ich, gemeinsam mit Monica Roy-Greve und Frank Fischer auf einer Konferenz, die sich Building the House of Prayer – Gottes Herz für sein Haus erkennen nannte. Wir waren ergriffen von der Intensität der Gegenwart Gottes auf dieser Konferenz. In diesem Artikel möchte ich in dir eine neue Leidenschaft und einen neuen Hunger nach der Gegenwart Gottes wecken. Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist es, dem Leistungsdruck und dem Leistungsdenken zu entfliehen. Überall wird Höchstleistung gefordert und erwartet. Es ist nichts dagegen auszusetzen, wenn jemand sein Bestes für eine Sache geben möchte. Es wäre gut, wenn man im Streben nach dem Besten auch immer wieder die eigenen Motive reflektiert und Orte der Begegnung mit Gott aufsucht.
Ein solcher Ort der Begegnung ist unter anderem das Wort Gottes selbst. In Johannes 17,22-23 betet Jesus zu seinem Vater: 22 Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich nun auch ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind. 23 Ich in ihnen und du in mir – so sollen sie zur völligen Einheit gelangen, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und dass sie von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin.
Jesus betet für eine tiefe Einheit zwischen den Nachfolgern untereinander und zu Gott. Die Einheit wird aber nur aus einer wiederkehrenden Begegnung mit der Liebe Gottes entstehen. Gott offenbart sich in seinem Wort, als der Gott der Liebe (1. Johannes 4,16). Neben vielen weiteren Wesenszügen, ist es seine Liebe, die alles durchdringt. Jesus fordert uns auf, in seiner Liebe zu bleiben (Johannes 15,9). Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich unser Leben in gewisser Hinsicht entschleunigt. Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir die Zeit die wir haben neu ordnen und Zeiten der Gottesbegegnung suchen. In der Bibel finden Schriftstellen, die besagen, dass Gott überall gegenwärtig ist. In Jeremia lesen wir: Bin ich denn nur Gott in der Nähe, spricht der Herr, und nicht auch Gott in der Ferne? Oder kann sich jemand so heimlich verbergen, dass ich ihn nicht sehe? Spricht der Herr. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? Spricht der Herr (Jeremiah 23,23-24). Wenn Gott den Himmel und die Erde erfüllt, dann möchte er auch dich und mich erfüllen. David beschreibt sehr schön in einem seiner Psalmen, wie er die Beziehung zu Gott erlebt:
Wohin könnte ich schon gehen, um deinem Geist zu entkommen, wohin fliehen, um deinem Blick zu entgehen?Wenn ich zum Himmel emporstiege – so wärst du dort! Und würde ich im Totenreich mein Lager aufschlagen – dort wärst du auch! Hätte ich Flügel und könnte mich wie die Morgenröte niederlassen am äußersten Ende des Meeres, 10 so würde auch dort deine Hand mich leiten, ja, deine rechte Hand würde mich halten!
Diese Verse bringen mich immer wieder dazu, dass ich über die Güte und Liebe Gottes einfach nur staunen kann. Wann hast du das letzte Mal von Gott persönlich gehört, dass er dich liebt? Wo hast du Momente in deinem Leben, wo Gott in der Stille zu dir sprechen kann? Ich möchte dich ermutigen, in den nächsten Tagen und Wochen solche Zeiten bewusst einzuplanen. Falls du das noch nie gemacht hast, dann könntest du ja vielleicht auch mit einem geistlichen Tagebuch, oder einem Gebetstagebuch beginnen.
Bei all dem geht es immer um das Eine. Es geht um IHN. Es geht um eine Begegnung mit dem dreieinigen Gott. Es geht um Beziehung und eine tiefe Freundschaft. Jesus Herz brennt für dich und mich! Er liebt dich und mich mit einer so intensiven Liebe, dass er bereit war, ans Kreuz zu gehen. In Johannes 15,13 sagt Jesus: 13 Größere Liebe hat niemand als die, daß er sein Leben hingibt für seine Freunde.
Dies ist die Grundlage unsere Beziehung zu ihm. Er möchte dich mit seiner Gegenwart heute, hier und jetzt beschenken.
Ich wünsche dir Gottes reichen Segen!
Jürgen Justus